Der Fähigkeitenbaum

Der Fähigkeitenbaum ersetzt Lehrplan und Notenzeugnis.

Wozu gibt es den Fähigkeitenbaum?

Das klassische Bildungssystem bewertet Kinder nach Jahrgang, Noten und Fächern. Es geht davon aus, dass alle zur gleichen Zeit das Gleiche lernen sollten – unabhängig von Interessen, Tempo oder Lebensrealität.


Doch die Welt hat sich verändert – und mit ihr die Anforderungen an Lernen, Arbeiten und Zusammenleben.

 

Der Fähigkeitenbaum ist die Antwort auf diese Veränderung. Er ersetzt das starre Lehrplan-Denken durch ein offenes Kompetenzmodell, das sichtbar macht, was ein Mensch wirklich kann. Jede Fähigkeit ist wie ein Knotenpunkt. Wer sie gemeistert hat, schaltet neue Entwicklungsmöglichkeiten frei – ganz individuell, ohne Vergleichsdruck.

So entsteht ein persönlicher Lernpfad, der auf Können und Interesse basiert – nicht auf Alter oder Zufall. Es geht nicht mehr darum, alle durch das gleiche Raster zu drücken, sondern darum, Potenziale sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln.

 

 

„Nicht alle müssen das Gleiche lernen – aber alle sollten zeigen dürfen, was sie können.“ – frei nach Maria Montessori

 

Der Fähigkeitenbaum ist nicht nur ein neues Instrument – er steht für ein neues Verständnis von Bildung:

  • Lernen als Prozess, nicht als Prüfung
     
  • Entwicklung als Ziel, nicht Selektion
     
  • Sichtbarkeit als Chance, nicht Kontrolle

In einer komplexer werdenden Welt brauchen wir kein Einheitswissen, sondern vielfältige Talente und Fähigkeiten. Der Fähigkeitenbaum hilft, sie zu erkennen – und zu stärken.

Wie ist der Fähigkeitenbaum aufgebaut?

Der Fähigkeitenbaum ist klar strukturiert, aber flexibel im Lernen.
Er gliedert sich in vier große Bereiche, die grundlegende Bildungsdimensionen abdecken – etwa Denken & Verstehen, Welt & Systeme, Praktisch & Kreativ sowie Persönlichkeit & Zukunft.

Innerhalb dieser Bereiche finden sich 22 sogenannte Domänen – das sind thematische Kompetenzfelder wie Mathematik, Nachhaltigkeit, Kommunikation, Wirtschaft, Medien, Politik, Handwerk oder Gesundheit.

Insgesamt umfasst der Baum über 500 Fähigkeiten, die in klar beschriebene Kompetenzstufen unterteilt sind. Jede Fähigkeit baut auf der vorherigen auf – so entsteht ein nachvollziehbarer, individueller Lernpfad, der Entwicklung sichtbar macht.

4

Bereiche

22

Domänen

über 500

Fähigkeiten

Denken und Verstehen

Logisches Denken, Sprachgefühl, Argumentation und Kulturelles Wissen.

Dieser Bereich stärkt das klare, kritische und kreative Denken in allen Lebenslagen.

Er besteht aus den Domänen:

  • Mathematik
  • Logik & Strategie
  • Sprachkompetenzen (DE/EN/FR/...)
  • Kulturelles & Literarisches Verstehen
  • Kommunikation & Rhetorik
  • Historisches & Gesellschaftliches Denken

Welt & Systeme

Verstehen wie die Welt aufgebaut ist. Zusammenhänge zwischen Natur, Technik und Gesellschaft erkennen. Vernetztes Denken fördern.

 

Dieser Bereich besteht aus den Domänen:

  • Wirtschaftliches Denken & Handeln
  • IT & Programmieren
  • Physik
  • Chemie
  • Biologie

Praktisch & Kreativ

Alles, was mit Händen, Körper und Vorstellungskraft erschaffen wird. Von Kochen und Handwerk über Bewegung bis zu Gestaltung, Musik und Medien.

Dieser Bereich besteht aus den Domänen:

  • Werken & Handarbeit
  • Hauswirtschaft & Lebensführung
  • Sport & Bewegung
  • Gestalten & Medien
  • Musik & Ausdruck

Persönlichkeit & Zukunft

Dieser Bereich Hilft, das Leben und Zukunft aktiv Mitzugestalten. Durch Selbstverantwortung, Ethik, Soziale Kompetenzen und Nachhaltigkeit.

 

Dieser Bereich besteht aus den Domänen:

  • Nachhaltigkeit & Umwelt
  • Selbstverantwortung  & Lebensführung
  • Ethik & Philosophie
  • Zukunft & Innovation
  • Soziale Kompetenz & Beziehung
  • Unternehmertum & Projektgestaltung

Wie bauen die Fähigkeiten im Baum aufeinander auf?

 

Im Fähigkeitenbaum entwickelt sich Lernen nicht in Jahrgangsstufen, sondern in aufeinander aufbauenden Kompetenzstufen.
Jede Fähigkeit ist klar beschrieben – und mit konkreten Voraussetzungen verknüpft: Wer etwas beherrscht, schaltet neue Fähigkeiten frei.


So entstehen individuelle Lernpfade, die sich nach Interessen, Können und Entwicklung richten – nicht nach Alter oder Schulform.

Das ermöglicht echte Durchlässigkeit: Wer etwas überspringt oder nachholt, verliert nicht den Anschluss – sondern findet seinen eigenen Weg.


Lehrkräfte begleiten diesen Prozess, Lernende dokumentieren ihren Fortschritt sichtbar. So wird Bildung transparent, flexibel und motivierend.

Beispiel aus der Domäne Mathematik

Mengen erkennen 
MATH 1.1

Mengen erkennen, zählen und vergleichen

 

Zugangsvorraussetzungen:
keine

Addition verstehen 
MATH 2.1

Mengen zusammenrechnen,
Plus rechnen im Alltag

Zugangsvorraussetzungen:
MAHT 1.1, MATH 1.2, MATH 1.3

Größenvorstellungen 
MATH 3.5

Länge, Masse, Volumen schätzen und vergleichen

 

Zugansvorraussetzungen:
MATH 2.1, MATH 2.2, MAHT 2.3, MATH 2.4, MATH 2.5

Beweisstrategien 
MATH 9.6

Induktion, Kontraposition und Wiederspruch

 

Zugansvorraussetzungen:
MATH 8.1, MATH 8.2, MAHT 8.3, MATH 8.4, MATH 8.5, MAHT 8.6

Beispiel aus der Domäne Soziale Kompetenz & Beziehung

Freundschaft & Vertrauen entwickeln 
SOC 1.1

Zuwendung, Verlässlichkeit, gemeinsame Erlebnisse

 

Zugangsvorraussetzungen:

keine

Gruppendynamiken erkennen 
SOC 2.3

Außenseiter, Anführer, Mitläufer - was geschieht da?

Zugangsvorraussetzungen:
SOC 1.4

Umgang mit Macht und Abhängikeit 
SOC 4.2

Dominanz, Manipulation, Gleichberechtigung

 

Zugansvorraussetzungen:
SOC 3.2

Schwierige Situationen meistern
SOC 5.2

Umgang mit Trennung, Trauer und Mobbing

 

Zugansvorraussetzungen:
SOC 4.2 + ETH 3.2

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